Lager im Handel voll, Industrie lieferfähig - idealer Zeitpunkt zum Fahrradkauf
Fahrradbranche zeigt sich auf dem B2B Netzwerk- und Testevent Austria on Bike innovativ und vielfältig
Die Fachmesse Austria on Bike hat erneut bewiesen, wie innovativ und vielfältig die Fahrradbranche ist. Von 09. bis 11. September haben sich Handel und Industrie in Leogang getroffen, um sich persönlich über aktuelle Entwicklungen und Trends auszutauschen und die Neuheiten vor Ort zu testen.
Produktion von E-Bikes und Zubehör steigt, jene nicht-elektrischer Fahrräder sinkt
„Wir beobachten seit einigen Jahren, dass sich Österreich immer mehr zum Premium-Markt entwickelt. Es werden weniger nicht-elektrische Fahrräder verkauft und deutlich mehr E-Bikes mit hochwertiger und umfassender Ausstattung. Das verändert die gesamte Fahrradproduktion – in Europa wie in Österreich“, beschreibt Hans-Jürgen Schoder, Sprecher der ARGE Fahrrad und CEO Thalinger Lange. Wirtschaftlich und technisch gibt es bei den Fahrradverkäufen Unterschiede: E-Bikes sind zwar überall beliebt, jedoch richten sich die Typen nach den topografischen Gegebenheiten und dem Verwendungszweck. Im Westen sind E-MTBs mit starken Motoren gefragt, im Osten Road-Modelle für Alltagsfahrer:innen.
Dienstfahrradmodelle und Förderungen verändern Zielgruppen und Produktnachfrage
Der Wunsch, Fahrräder zu kaufen ist trotz wirtschaftlicher Lage vorhanden. Nach einem Start ins neue Jahr mit hohen Lagerbeständen, lüften sich die Lager nun wieder. Das ist vor allem durch steuerliche Vorteile und Förderungen zu begründen. Ein beliebter Zugang ist das Bike-Leasing. Dienstfahrräder rollen den Markt auf: Ob jung oder alt, Pendler:innen und Nicht-Fahrradfahrer:innen steigen mit Dienstfahrrädern auf klimafreundliche E-Mobilität um. „Wegen der steuerlichen Vorteile sind Dienstfahrräder im Schnitt bis zu 30 Prozent günstiger“, erklärt Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich und Geschäftsführer des VSSÖ. „Das führt dazu, dass deutlich mehr E-Bikes mit hochwertiger und umfassender Ausstattung gekauft werden.“
Ein anderer Zugang ist die Förderoffensive des Klimaschutzministeriums gemeinsam mit dem Sport- und Fahrradfachhandel. 2023 wurden bereits 9.300 Förderungen für Fahrräder beantragt, darunter mehr als 4.800 Anträge für E-Bikes, rund 2.500 Anträge für Transporträder und rund 2.000 Anträge für Falträder[1]. „Heuer werden zum ersten Mal auch Falträder gefördert“, so Nendwich. „Mit 01. August sind bereits so viele Förderantrage eingegangen, wie wir erst bis 2024 erwartet hättet. Das spricht für den vielfältigen Einsatz von Falträdern für die sogenannte letzte Meile.“
Leichtigkeit, Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz
„Weniger ist mehr“ trifft zwar nicht auf die Ausstattung der E-Bikes zu, dafür auf das Gewicht: Die Fahrräder werden leichter und handlicher. Die Motoren, die zum Teil nicht mehr als 2 Kilogramm wiegen, machen das E-Bike insbesondere für sportive Fahrer:innen im Gelände ansprechender. Optisch sind die E-Bikes kaum mehr von nicht motorisierten Fahrrädern zu unterscheiden. Mit Zusatzakkus, die beim Flaschenhalter montiert werden, ist die Reichweite optional erweiterbar. Die Light-Modelle verbessern aber auch die Usability im urbanen Raum. Es wird einfacher, die Fahrräder in die Wohnung oder zu Bus und Bahn zu tragen.
Den Kund:innen sind nachhaltige Materialien, hohe Qualität und Langlebigkeit immer wichtiger. In den Handel kommen daher zahlreiche innovative Produkte – so etwa mikroplastikfreie Trinkflaschen, Fahrradrahmen aus Holz, Reifen aus gebrauchten Altreifen oder Beleuchtungssysteme, die auch tagsüber die Sicherheit erhöhen. Außerdem hält Künstliche Intelligenz Einzug bei den Fahrrädern: Neue Automatikschaltungen lernen den individuellen Fahrstil der Fahrer:innen und übernehmen das Schalten vollautomatisch mit manueller Kontrollmöglichkeit. Damit wird das Fahren nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer. Der Flow wird bergauf und bergab gleichmäßig gehalten und das Abbremsen und Anfahren im Stadtverkehr wird leichter und kontrollierter.
„E-Bikes werden sportiver und spezieller“, fasst Schoder die Trends zusammen. „Leidenschaftliche Fahrradfahrer:innen werden in Zukunft mehrere Fahrräder besitzen – eines für jedes Bedürfnis.“
ARGE Fahrrad zieht positives Resümee zu Austria on Bike 2023
Für die österreichische Fahrradindustrie und den Fahrradhandel ist Austria on Bike die Plattform, um sich über aktuelle Branchentrends zu informieren, persönlich auszutauschen und die neuesten Fahrradmodelle in Österreichs größter Bikeregion zu testen. Schoder zieht im Namen der ARGE Fahrrad positives Resümee: „Klassische Ordermessen spiegeln nicht mehr den Bedarf der Branche wider. Deshalb setzen wir mit Austria on Bike bewusst auf ein Format, bei dem Netzwerk-, Schulungs- und Testmöglichkeiten im Vordergrund stehen. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir die Markenvielfalt erhöht, das Angebot an Vorträgen erweitert und Neuheiten eingeführt, wie beispielsweise das Händlerforum, bei dem der gezielte Austausch von Handel und Industrie gefördert wird. Dafür haben wir durchwegs positives Feedback von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekommen.“
Über die ARGE Fahrrad
Die ARGE-Fahrrad ist als „Stimme“ der heimischen Fahrradindustrie eine bedeutende Kommunikations- und Informationsplattform sowohl zum Handel als auch zum Konsumenten selbst.
Zur ARGE Fahrrad zählen die Firmen AT Zweirad GmbH, Bike & Sports Handels GmbH, Bosch AG-eBike Systems, Busch + Müller, Centurion Germany GmbH, Cycling Sports Group, Kalkhoff Werke GmbH, Faber GmbH, Flyer Bikes Austria GmbH, Funbike GmbH, Giant Österreich, Hercules GmbH, Kettler Alu Rad GmbH, KSR Group GmbH, KTM Fahrrad GmbH, MERIDA Austria, NOX Cycles Austria, PIERER E-Bikes GmbH, Riese & Müller GmbH, Scott Sports AG, Simplon Fahrrad GmbH, Specialized Germany GmbH, Thalinger Lange GmbH, Trek Bicycle Austria GmbH, Winora Staiger GmbH, woom GmbH.
Die ARGE Fahrrad agiert seit Anfang 2014 unter dem Dach des VSSÖ – Verband der Sportartikelerzeuger und Sportfachhändler Österreichs.
[1] Quelle: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, 09.08.2023.